Zion National Park
19.10.2017 Eine grandiose Fahrt vom North Rim des Grand Canyon zum Zion National Park und eine herrliche Wanderung mit Fotospots
Bekanntes Fotomotiv im Zion National Park - der Blick von der Canyon Junction Bridge auf Virgin River und den Gipfel The Watchman im Licht der untergehenden Sonne
BRITTA LIEDER ~ 11.März 2021
Die Fahrt vom North Rim des Grand Canyon zum Zion National Park an sich ist schon ein Highlight! Als ich den Park verlasse, sehe ich etwas weiter entfernt vom Straßenrand endlich auch mal die Bisons stehen. Die Strassenschilder von Rehen, Kühen und Bisons, die mich bei der Ankunft mitten in der Nacht und im Stockdusteren zum Sehr-langsam-fahren brachten, sehe ich jetzt ein zweites mal, allerdings bei Tageslicht. Diesmal stehen keine Horden von Rehen auf der Strasse wie in jener Nacht, puh.
Ich fahre von der 67 auf die 89A in Richtung Fedonia und komme an der Stelle vorbei, an der mich auf der Hinfahrt zum Canyon die Reifenpanne erwischte. Als ich daran denke, bin ich wieder enorm dankbar für die Hilfe, die ich bekam!
Ich erreiche Kanab und fahre auf der 89 weiter, die ich bei Mt. Carmel Junction weiter der 9 folgend verlasse. Ich passiere die östliche Ranger Station des Zion National Parks. Ab hier ist die Landschaft wieder der Hammer! Wenn ihr genügend Zeit habt, nutzt sie und haltet an wo es nur geht. Leider sind die Parkbuchten und Parkplätze oft schon voll, dann klappt das nicht wie geplant.
Ich erreiche den langen Tunnel des Parks, fahre hindurch und danach geht es in Serpentinen hinunter ins Tal. Die Berge sind hier grandios und sehr beeindruckend. Im Zion NP habe ich keinen Stellplatz auf einem der Campgrounds gebucht, da ich mir die letzten Tage nicht fest verplanen wollte. Auf dem ersten Campground, den ich erreiche, dem South Campground, gibt es keinen einzigen freien Platz mehr. Auf dem Watchman CG habe ich dann etwas mehr Glück. Zwar sind alle Plätze für Camper vergeben, aber da mein Jucy einem Auto näher ist als einem Camper, bekomme ich dankenswerterweise den einzigen Zeltplatz mit Parkplatz, der noch übrig ist. Ich will eigentlich zwei Nächte bleiben, aber die Menschenmassen in diesem Park hauen mich nach der wunderbaren Einsamkeit der letzten Tage derart um, dass ich beschließe, am nächsten Tag zum Valley of Fire State Park weiter zu fahren.
Nach einer Ruhe- und Essenspause fahre ich mit dem Parkbus bis zur Zion Lodge. Frei nach dem Motto "Nach dem Essen sollst du ruhn oder tausend Schritte tun" mache ich eine kleine Wanderung zu den Upper Emerald Pools hinauf. Eigentlich steht die Wanderung zum berühmten Aussichtspunkt Angels Landing auf meinem Plan, aber dafür ist heute die Zeit zu knapp. Bei dem was hier los ist, muss man da oben wahrscheinlich eh Schlange stehen. Ein Grund, nochmal herzukommen...
Auch auf dem Emerald Pools Trail ist einiges los, der Weg eignet sich gut für Familien mit Kindern. Die herbstlich gefärbten Bäume, der Fluss im Tal, die beeindruckenden roten Berge... klasse!
Das Sickerwasser in den Bergen sorgt dafür, dass diese Gegend hier das ganze Jahr hindurch mit Wasser versorgt wird. In kleinen Wasserfällen tritt es wieder aus dem Gestein und sammelt sich in Teichen, den Emerald Pools. Der Name der Emerald Pools stammt von einer seltenen Alge, die den Teichen ihre charakteristische smaragdgrüne Farbe verleiht. Jetzt im Herbst sind die meisten Wasserfälle versiegt, nur einer ist zu sehen, führt aber nur so wenig Wasser, das es mehr hinab sprüht als fließt.
Es gibt den Lower und den Upper Emerald Pool. Ich wandere hinauf bis zum oberen also Upper Pool, halte mich aber nicht lange dort auf. Die Menschenmenge erschlägt mich förmlich.
Auf dem Rückweg ins Tal wird das Licht dann immer schöner, es ist Spätnachmittag und alles leuchtet in wunderbaren Herbstfarben. Auf der anderen Seite des Virgin River wandere ich durch diese wunderschöne Landschaft auf dem Kajenta Trail zurück zur Zion Lodge und vergesse fast die Menschen auf dem Trail.
Als der Bus auf der Strecke zurück zum Campground über eine Brücke fährt, sehe ich mindesten zehn Fotografen am Brückenrand stehen. Die meisten haben ein Stativ dabei, daher stockt der Verkehr an dieser Stelle. Eigentlich bin ich müde, aber ich bin ja vielleicht nur einmal im Leben hier. Also steige ich an der Haltestelle aus und geselle mich hinzu zu den Fotowütigen. Als ich das Panorama sehe, fällt mir ein, dass ich es schon oft auf Fotos gesehen habe. Es ist DER Fotospot zum Sonnenuntergang im Zion! Und hier ist mein Beitrag dazu:
Auf den Sonnenuntergang möchte ich nicht auch noch warten und fahre mit dem Bus erschöpft aber glücklich zum Campground zurück. Auf dem Weg zu meinem Platz komme ich an einigen Rehen vorbei, die an den Büschen herum knabbern und sich durch mich nicht stören lassen.
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