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Der Nordschwarzwald im Herbst - Black Forest

Die 6 schönsten Wanderungen im Norden des "Black Forest" in der goldenen Jahreszeit

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Gibt es etwas Schöneres, als im Herbst, wenn die bunten Blätter zusammen mit der Sonne die Wälder zum Leuchten bringen, einen Wanderurlaub zu machen? Wohl kaum!

 

Der Schwarzwald, im Englischen Black Forest, ist gar nicht so dunkel, wie durch seinen Namen suggeriert wird. Es gibt durchaus Stellen, an denen er seiner Klischee-Vorstellung entspricht, nämlich dort, wo viele eng beisammen stehende Tannen den Wald sehr dunkel erscheinen lassen. Es gibt jedoch noch viel mehr Laubbaum- und Mischwälder, die jetzt im Herbst in den wunderbarsten Gelb-, Orang- und Rot-, fast schon Lilatönen strahlen.

 

Und selbst an Tagen, wenn die Sonne nicht scheint, kann es im Schwarzwald spektakulär sein! Wenn Baumstämme und große Äste zu Figuren im Nebel mutieren und sich zu bewegen scheinen, wird die Wanderung zum mystischen Abenteuer im Märchenwald. Die von den dicken Nebelschwaden verursachte undurchdringliche Stille des Waldes verleiht der Umgebung dann eine geheimnisvolle Atmosphäre.

 

Es gibt einige wunderschöne Premiumwanderwege im Nordschwarzwald, zusammengefasst unter dem Begriff Wandersinfonie. Ich stelle sie hier vor und zusätzlich zwei weitere, die für mich persönlich die schönsten und spannendsten Wanderwege im Nordschwarzwald sind.

 

Meine Tipps:

  • Um eine unangenehme Feuchtigkeit und (als BrillenträgerIn) lästige Tropfen auf der Brille zu vermeiden, pack dir einen Minischirm mit in deinen Rucksack und nutze ihn, egal was andere denken oder sagen  (da bekomme ich als Wanderführerin schon mal "was" zu hören) 😂 
  • Habe immer kleine Münzenbeträge in der Hosentasche, damit du dir an den zahlreichen Getränkebars, -schränken und -kisten an den Wanderwegen Limonaden, Bier und sogar Schnäpse gönnen und genießen kannst!
  • Wenn dich deine Kamera auf der Wanderung begleitet, nimm ein kleines Stativ (z.B. Joby GorillaPod*) und eventuell auch ein ND-Filter Set* mit, um an den zahlreichen schönen Wasserfällen Langzeitbelichtungen machen zu können (wenn der/die MitwanderIn nicht drängelt ;-).
  • Hast du keinen Filter dabei, reicht es in den dunkleren Wäldern (vor allem, wenn die Sonne nicht scheint) oft schon, folgende  Kameraeinstellungen vorzunehmen: Durch Einstellen der höchst möglichen Blendenzahl und der kleinsten ISO-Zahl ergibt sich dann oft schon von alleine eine längere Belichtungszeit von mindestens einer Sekunde. Um das Wasser samtig fließend mit Struktur darzustellen, reicht dann also oft schon ein schnell fließendes Gewässer aus.

 Und wenn du Sagen und Legenden magst, findest du hier im Artikel die eine oder andere zu lesen!

 

Meine Wanderungen (auch von mir  geplante) findest du in meiner Komoot Collektion "Nordschwarzwald", einige stelle ich in diesem Artikel vor:

01. Wandersinfonie: Himmelssteig - einmal Himmel und zurück

Highlights: Himmelsbar, Himmelsbank, Paradiesfelsen, Holchenwasserfall und Himmelsfelsen

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Holchenwasserfall

 

Du startest den perfekt ausgeschilderten Premiumweg "Himmelssteig" am Parkplatz gegenüber des Freibads von Bad Peterstal. Von dort führt er hoch zum Überskopf.

 

Der stellenweise steile Aufstieg hinauf führt über Wege, gesäumt mit Esskastanien-Bäumen. Reife Esskastanien liegen zu hauf auf dem Weg, eigentlich müsste der Weg "Maronenweg" heißen.

Nach etwa drei Kilometern erwartet uns eine fast 23 Meter lange Bank, die Himmelsbank, mit einer herrlichen Aussicht. Hier haben sicher mindestens 20 WanderInnen Platz!

Gleich um die Ecke erreichen wir die wunderbare Himmelsbar. Hier muss man sich unbedingt Zeit nehmen, zum einen, um die vielen tollen Sprüche und Zitate zu lesen, zum anderen, um eines der leckeren Getränke zu genießen. Also unbedingt Kleingeld mitnehmen für die Getränkekisten!

 

Auf dem Weg liegen viele Naturhighlights, unter anderem der Holchenwasserfall, der Paradiesfelsen und der Himmelsfelsen.

INFOS

Länge der Wanderung:  ca. 11 km

Parken: Wanderparkplatz Himmelssteig

Ausgangs- und Endpunkt: Einstieg Himmelssteig am Parkplatz

Hm:  ↑ 460hm / ↓460hm
Schwierigkeit: Mittel

Gehzeit: ca. 3,5 Std.


Impressionen

02. Wandersinfonie Premiumweg Wiesensteig

Natursymphonie für die Sinne bei Bad Griesbach

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Rund um das Tal der „Wilden Rench" windet sich der Wiesensteig entlang der Griesbacher Wiesen und Talhänge hoch über dem gleichnamigen Bach. Der Rundwanderweg ist geprägt von wunderschönen Bergwiesen, viel Wald, Wasser und herrlicher Landschaft. Es gibt unzählige Rastplätze und Bänke mit wundervollen Aussichten, die zu kleinen und großen Pausen einladen. Passenderweise gibt es dort auch einige Getränkebrunnen, die eine wohlverdiente Erfrischung bieten (Kleingeld nicht vergessen!).

Du startest den perfekt ausgeschilderten Premiumweg am Wanderparkplatz "Weiherplatz" in Bad Griesbach. Von dort aus wanderst du entlang des Baches "Wilde Rench" bis zur Renchtalhütte (mein Tipp: Einkehren in diese urige Hütte), bevor es auf schmalen Pfaden über die Bergwiesen, über den Breitenberg und an der Haberer Hütte vorbei wieder hinunter geht. Über die Talhänge der „Wilden Rench" führt der letzte Abschnitt vorbei am Höhengasthaus Herbstwasen wieder zurück zum Weiherplatz.

 

Tipp: Kurz vor der Renchtalhütte kannst du auch einen Abstecher (insgesamt 6 km zusätzlich) zum Buchkopfturm machen, bevor du die Rundwanderung fortsetzt. Oder du bindest ihn direkt mit ein!

INFOS

Länge der Wanderung:  ca. 14 km (mit Buchkopfturm ca. 17 km)

Parken: Wanderparkplatz Weiherplatz

Ausgangs- und Endpunkt: Einstieg am Weiherplatz in Bad Griesbach

Hm:  ↑ 470hm / ↓470hm (mit Buchkopfturm 650hm)
Schwierigkeit: Mittel

Gehzeit: ca. 4,5 Std. (mit Buchkopfturm 5,5 Std.)

 

Wiesensteig mit Buchkopfturm auf Komoot


03. Wandersinfonie Premiumweg Schwarzwaldsteig

Startpunkt Braunbergstüble - spätere Einkeht nicht ausgeschlossen ;-)

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Schwarzwaldsteig

 

Der dritte Steig im Bunde der Wandersymphonie ist der Schwarzwaldsteig. Offiziell beginnt er unten im Tal am Bahnhof Bad Peterstal. Eine Startalternative ist das Hotel und Restaurant Braunbergstüble, vor allem, wenn du dort übernachtest.

Über abwechslungsreiche Wege, überwiegend Naturwege, wanderst du hier entlang der Höhen des nördlichen Schwarzwalds an kunstvoll geschnuitzten Bänken und traumhaften Aussichtsplätzen vorbei. An den Kneippanlagen, an denen du vorbei wanderst, heißt es Schuhe aus und rein ins kühle Nass.

Dieser Rundweg bietet neben reichlich Bänken auch einige Getränkebrunnen, z.B am Holderstanzenhof, und Getränkekisten sowie interessante geologische

Besonderheiten wie das Ibacher Schliff!

 

Mein Tipp: Belohne dich zum Schluss deiner Wanderung im Braunbergstüble mit einem wunderbaren Essen, der Koch ist fantastisch. Sensationell lecker: die selbstentwickelten Braunbergfladen!

INFOS

Länge der Wanderung:  ca. 10 km

Parken: Wanderparkplatz am Braunbergstüble

Ausgangs- und Endpunkt: Braunbergstüble

Hm:  ↑ 380hm / ↓380hm
Schwierigkeit: Mittel

Gehzeit: ca. 3,5 Std.


04. Wandersinfonie Premiumweg Teufelskanzelsteig

Griesbacher Wasserfall - Gesteinsformationen - Haberer Turm - Aussichten

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Auf dieser etwas mehr als  7 Kilometer langen Rundwanderung gibt es einiges zu entdecken. Vom kostenlosen Parkplatz an der Sommerskisprungschanze wandert man hinauf zum Griesbacher Wasserfall, der sich in Kaskaden über die Felsblöcke ergießt. Auf mit Moos bewachsenen steilen Steinstufen entlang des Wasserfalls gilt es den ersten Anstieg zu bezwingen. Weiter geht's bergauf, vorbei an der Sexauer Hütte, dann über abenteuerliche Pfade und Treppen mit oft hohen Stufen steil zur Teufelskanzel hinauf, einer großen und beeindruckenden Gesteinsformation.

Wenn man dieses schwierigste Stück des Weges geschafft hat, geht's nur noch moderat bergauf und nach kurzer Zeit wieder bergab, bis man den Aussichtspunkt Marienruhe auf 900 Höhenmetern erreicht. Hier lohnt es sich, eine Pause einzulegen, bei der man das wundervolle Bergpanorama genießen kann, wenn Nebel und Wolken keinen Strich durch die Rechnung machen. Es gibt Getränkekisten, Bänke und sogar zwei Zeltplattformen.

Durch die felsenreichen Wälder geht's im Zick-Zack wieder bergab.

Ein weiteres Highlight darfst du nicht verpassen: den Haberer Turm. Der 16 Meter hohe und aus Sandstein gemauerte Turm, wurde im Jahr 1899 zu Ehren des einstigen Medizinalrates und Förderer der Renchtalbäder, Dr. Albert Haberer, erbaut. Auf 87 Stufen steigst du hinauf, um eine herrliche Aussicht zu genießen, bevor es endgültig hinab und zurück zum Parkplatz geht.

 

 

Mein Tipp: Lass dich von Nebel und Nieselregen nicht von dieser Wanderung abhalten. Du musst vielleicht mancherorts auf eine tolle Aussicht verzichten (Hier wäre deine Aussicht gewesen!), aber die wabernden Gestalten im Nebel des Waldes haben etwas mystisches und durchaus sehenswertes!

 

 

INFOS

Länge der Wanderung:  ca. 7 km

Parken: Parkplatz an der Sommerskisprungschanze

Ausgangs- und Endpunkt: Einstieg Teufelskanzelsteig oberhalb des Parkplatzes

Hm:  ↑ 380hm / ↓380hm Schwierigkeit: Schwer, einige steile Passagen

Zeit insgesamt: ca. 3,5 Std.


Impressionen

05. Genießerpfad mit Karlsruher Grat

Anspruchsvollste Wanderung im Schwarzwald mit Klettersteig

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Karlsruher Grat - Genießerpfad

Diese fantastische Rundwanderung gilt als die anspuchsvollste Tour im Schwarzwald. Wir haben sie ein wenig abgekürzt, sind nicht vom Originalstartpunkt aus, dem Bahnhof in Ottenhöfen, losgegangen, sondern vom Wanderparkplatz Edelfrauengrab. Dadurch sparen wir drei Kilometer und etwa 100 Höhenmeter.

Ständig rauschendes Wasser begleitet uns beim Aufstieg durch die romantische Schlucht der sagenhaften Edelfrauengrab-Wasserfälle. Über viele Stufen geht es hinauf, es lohnt sich, sich hier ein wenig Zeit für Fotos zu nehmen.

Ein Teil des Weges teilt sich den Platz mit dem Sagenrundweg Bosenstein. Kurz vor dem Erreichen des Einstiegs in den Karlsruher Grat stärken wir uns mit Getränken aus dem Getränkeschrank am Wegesrand. Eine weitere Pause legen wir beim Aussichtspunkt Herrenschrofen ein, eine erste kleine Kletterpartie hinauf belohnt uns mit einer tollen Aussicht!
Beim Klettern über den Karlsruher Grat kommen bei uns alpine Gefühle auf und immer wieder bleiben wir stehen, um die zahlreichen wunderschönen Panoramablicke zu genießen. Hier sollte man allerdings wirklich schwindelfrei und trittsicher sein!
Der Grat kann aber auch auf einem Pfad umgangen werden und auch vom Grat selbst kann jedezeit nach unten abgewichen werden. Hat man den 400 Meter langen Kletterteil über die Felsen geschafft, will der gnadenlos steile Weg durch den herrlichen Laubwald kein Ende nehmen. Ist der höchste Punkt der Wanderung endlich erreicht, geht es durch Wiesen und Wälder direkt wieder abwärts und hinunter ins Tal.
Dabei nicht den Aussichtspunkt Brennte Schrofen verpassen, der Blick ist einer der schönsten im Schwarzwald!

INFOS

Länge der Wanderung:  ca. 9 km

Parken: Wanderparkplatz Edelfrauengrab

Ausgangs- und Endpunkt: Edelfrauengrab bei Ottenhöfen

Hm:  ↑ 450hm / ↓450hm Schwierigkeit: Schwer, aber Kletterausrüstung nicht nötig!

Zeit insgesamt: ca. 5 Std.

Klettersteig Karlsruher Grat:  Schwindelfrei und trittsicher sollte man sein! Der Grat kann aber umwandert werden.


Die Edelfrauengrab-Wasserfälle

Fallhöhe: 45 Meter über mehrere Stufen
Lage: im Naturschutzgebiet „Gottschlägtal
Verlauf des Wanderwegs durch die Wasserfälle: auf 1,4 km Wanderweg überwindet man etwa 180 Höhenmeter

Der Karlsruher Grat (687-818 m ü. NN)

Der Karlsruher Grat verläuft auf einem Gebirgsstock aus Quarzporphyr, der vor ca. 250 Millionen Jahren entstand: Magma drang in eine vier Kilometer lange und 750 m breite Gesteinsspalte des Granits (Grundgebirge, unterste geologische Schicht) ein und erstarrte dort. An manchen Stellen kann man heute noch die Fließspuren entdecken. Über Granit und Quarzporphyr wurden im Laufe der Erd- geschichte mächtige Ablagerungen aus Fluß- sedimenten, die Schichten des Buntsandsteins, aufgelagert und schließlich wieder abgetragen. Der sehr harte Quarzporphyr konnte dieser Erosion am besten widerstehen und wurde so als markanter Grat herausgebildet.

Impressionen


 

Edelfrauengrab - SAGE
Die Wasserfälle des Gottschlägbaches verdanken ihren Namen einer uralten Sage, die im Zusammenhang mit, dem Rittergeschlecht derer von Bosenstein stehen soll. Diese mittelalterliche Erzählung lautet wie folgt:
Ritter Wolf von Bosenstein war während der Zeit der Kreuzzüge zusammen mit dem kaiserlichen Heer ins Heilige Land gezogen, um dieses aus der Hand der Saraszenen zu befreien. Seine Frau, die er zurucklassen musste, nahm es allerdings mit der ehelichen Treue nicht so genau und lebte mit ihrem Liebhaber, in Saus und Braus".
Eines Tages klopfte eine Bettlerin mit sieben halbverhungerten Kindern am Schloss Bosenstein an und bat um eine mildtätige Gabe. Angesichts ihrer sieben Kinder wurde sie von der hochmütigen Schlossherrin verspottet und vertrieben, sodass sie die Frau von Bosenstein mit folgendem Fluch bedachte: Sieben Kinder sollst du auf einmal zur Welt bringen, alle so elend wie die, welche du verhöhnst."
Die Schlossherrin brachte eines Tages tatsächlich sieben Kinder zur Welt. In ihrer Not sah sie keinen anderen Ausweg, als ihre Dienerin zu beauftragen, die Kinder in einen Sack zu stecken und im Schlossweiher zu ertränken. Gerade zu diesem Zeitpunkt traf die Dienerin den vom Kreuzzug zurückkehrenden Schlossherrn. Wolf von Bosenstein stellte sie zur Rede und nachdem ihm die Dienerin zuerst glaubhaft machen wollte, kleine Hunde ertränken zu wollen, nahm der Schlossherr den Inhalt des Sackes in Augenschein. Die Dienerin gab schließlich zu, dass es sich um die sieben Kinder ihrer Herrin handelt. Wutentbrannt befahl der Ritter Wolf die Dienern zurück ins Schloss und trug ihr auf, der Herrin die ordnungsgemäße Ausführung ihres Befehls zu berichten. Wolf selber brachte die Kinder zu Verwandten auf die Burg Hohenfels im Elsass und ließ sie dort standesgemäß, u.a. auch im Harfespiel, erziehen.
Sieben Jahre später ließ Wolf die sieben Kinder zu einem großen Fest heimlich auf die Burg Bosenstein bringen. In ärmlicher Kleidung spielten sie auf ihren Harfen und sangen von ihrem traurigen Schicksal. Auf die Frage aus den Reihen der Gäste, was solch eine unmenschliche Mutter wohl verdiene, antwortete die Schlossherrin: Diese sollte bei einem Laib Brot und einem Krug Wasser lebendig eingemauert werden. Daraufhin erwiderte ihr von Zorn erfüllter Gatte: "So sei es, du hast dein eigenes Urteil gesprochen. Es soll an dir vollzogen werden!"
Und so geschah es. Wolf ließ seine Gattin bei Wasser und Brot in einer von Wasser bespülten Höhle im Gottschlägtal lebendig einmauern. Letztendlich befahl er, den Bach in die Höhle hinein zu leiten, um seine Frau von ihren Qualen zu erlösen. Seit dieser Zeit heißt diese Felsenhöhle Edelfrauengrab.   (Quelle: Schautafel zu Beginn der Wasserfälle)

06. Sagenrundweg Oppenau

Eine Sage jagt die nächste, mal witzig, mal gruselig und immer spannend

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Klosterruine Allerheiligen

Beginn des Sagenrundweges ist am unteren Parkplatz der Allerheiligen Wasserfälle. Der Weg führt über 250 Treppenstufen entlang der Wasserfälle hinauf zu der Klosterruine Allerheiligen.

Der Lierbach fällt insgesamt über sieben Kaskaden 83 Höhenmeter in die Tiefe. Bist du oben angekommen, kannst du an einem Barockgarten vorbei geradeaus direkt zur Klosterruine gelangen. Oder du folgst rechts dem Weg über das Ehrenmal des Schwarzwaldvereins (das zur Erinnerung an die Toten des ersten Weltkriegs erbaut wurde) zur Klosterruine Allerheiligen, die sehr beeindruckend ist!

Im Sommer sind Kiosk und Klosterlädele geöffnet, in Herbst und Winter ist alles geschlossen. Unter anderem durch eine Kastanienallee und über schmale Wege durch einen mystischen Wald gelangst du zur Engelskanzel (Sage siehe unten), einem tollen Aussichtspunkt über die Schlucht. Von dort beginnt dann der Abstieg durch den Wald zum Parkplatz hinunter. Der Sage nach (Sage siehe unten) kann man hier so allerhand toten Leuten begegnen, z.B. dem Moospfaff oder Bruder Pauli, leider (oder zum Glück?) haben wir keinen von beiden getroffen. ;-)

 

Mein Tipp:  Unterwegs sind entlang der Wegstrecke so einige Schilder mit örtlichen Sagen angebracht, die es sich lohnt zu lesen.

INFOS

Länge der Wanderung:  ca. 4,5 km

Parken: Unterer Parkplatz der Allerheiligen Wasserfälle

Ausgangs- und Endpunkt: Tor zu den Allerheiligen Wasserfällen

Hm:  ↑ 130hm / ↓130hm
Schwierigkeit: Leicht bis Mittel, viele Stufen

Gehzeit: ca. 1,5 Std.


Klosterruine Allerheiligen

Wenn die Schlucht mit ihren Wasserfällen bewältigt ist, erhebt sich am Ende des idyllischen Lierbachtales die Ruine der einstigen Prämonstratenserabtei Allerheiligen. Die Stifterin Herzogin Uta von Schauenburg gründete das Kloster um 1196. Um den Gründungsort für ein Kloster zu finden, hatte die Herzogin einen Esel losgeschickt, der dann von Oberkirch nach Oppenau zog. Dort, wo er seinen Sack Gold abwarf, wurde das Kloster gegründet. So erzählt man es sich in einer Sage.

Über sechs Jahrhunderte hinweg war es die Heimat der Chorherren des Prämonstratenserordens und das dominierende religiöse sowie kulturelle Zentrum dieser Schwarzwaldregion. Im Jahr 1802 wurde das Kloster aufgelöst, und die Mönche mussten ihre alte Heimat verlassen. 1804 wurde das Klostergebäude von einem Blitz getroffen. Für die Allerheiligen Abtei bedeutete dies das Ende und gleichzeitig einen Neuanfang, denn nicht lange danach entdeckte der aufkommende Tourismus die Ruinen als faszinierendes Ziel. Durch die Besuche vieler berühmter Persönlichkeiten, wie beispielsweise die russische Zarenfamilie und der amerikanische Schriftsteller Mark Twain, gewann die Ruine immer mehr an Bekanntheit und wurde zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Schwarzwald.

Allerheiligen Wasserfälle

Die wildromantischen Allerheiligen Wasserfälle gehören zu den höchsten naturbelassenen Wasserfällen des Schwarzwaldes. Über insgesamt 83 Meter fällt das Wasser sieben beeindruckenden Kaskaden hinunter durch die beeindruckende Schlucht mit ihren steilen Felswänden.

Die Fälle, die über sieben Kaskaden aneinandergereiht eine Höhe von 83 Metern haben, sind eingebettet in schroffe Felswände und dunkle Wälder. Flankiert werden die Fälle auf der östlichen Seite von dem Studentenfelsen und auf der westlichen Seite von der Engelskanzel, welche beide einen aufregenden Blick in die Schlucht bieten.
Das Naturschauspiel zog bereits im 19. Jahrhundert zahlreiche Besucher an. Die Erschließung der Allerheiligen Wasserfälle erfolgte im Jahr 1804. Es wurde ein breiter Weg angelegt und die Felsabstürze zwischen den sieben Wasser- fällen wurden mit Leitern ausgestattet. Das war für Wanderer und Touristen abenteuerlich aber auch recht anspruchsvoll. 1842 wurden die gefährlichen Stellen mit Treppen und Geländern gesichert und seitdem wurde der Weg immer wieder erneuert und verbessert. Seit 2014 gehören die Allerheiligen Wasserfälle zum Nationalpark Schwarzwald.
Bei Hochwasser bieten die Wasserfälle ein ganz besonders reizvolles Natur- schauspiel, bei dem die Besucher an manchen Stellen auch „berieselt" werden.

Die Sage vom Moospfaff

Der Moospfaff war ein Pfarrer aus Allerheiligen, der die Gemeinden der Gegend betreute und oft zwischen den abgelegenen Orten und Gehöften des Schwarzwaldes unterwegs war. Er soll, als er einmal zu einem Sterbenden ging, eine Hostie verloren haben. Geschehen sei dies zwischen Oppenau und dem einsamen Moosbauernhof. Seit seinem Tod soll der Geist dieses nachlässigen Pfarrers auf der Suche nach der verlorenen Hostie im Gebiet des Bergrückens zwischen Rench- und Kinzigtal herumgeistern.

(Quelle: Schautafel)

Die Engelskanzel Sage
In den dichten Wäldern um Allerheiligen hatten die Bewohner der umliegenden Orte in Kriegs- und Notzeiten oft Schutz gesucht. Einmal entdeckten Söldner das Versteck eines Mädchens. Es konnte noch rechtzeitig fliehen. Aber die Söldner schnitten ihm den Weg ab und trieben es auf die Schlucht der Wasserfälle zu. Auf dem Felsenvorsprung musste das Mädchen stoppen, denn vor ihm war nichts als Abgrund. Die Verfolger kamen schnell näher. Da empfahl das Mädchen Gott seine Seele, betete kurz und sprang. Und siehe da: Engel trugen es über die Schlucht auf die andere Seite. Der Felsen hieß von da an Engelskanzel.

(Quelle: Schautafel)

Die Sage von Bruder Pauli
Nicht jeder Klosterbruder von Allerheiligen hat fromm gelebt. Der Bruder Pauli ist so einer gewesen. Man sagt. er habe gewildert und aus silbernen Kruzifixen treffsichere Kugeln gegossen. Zudem habe er eine große Schwäche für das weibliche Geschlecht gehabt. Für seine Fehltritte muss er seit seinem Tod in der Umgebung des Klosters Allerheiligen umgehen.
Er hat schon viele Menschen erschreckt, vor allem Heidelbeersucher und Fuhrleute. Ab und zu kann man ihn höhnisch lachen hören.
Wer über ihn laut spottet, muss mit dem Schlimmsten rechnen. Er hat schon mal jemandem den Hals umgedreht.

(Quelle: Schautafel)

Impressionen

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Aussicht von der Engelskanzel

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