Viele Wanderer möchten aber nicht den ganzen Moselsteig gehen. Auch wir haben uns einige Rundwanderungen herausgepickt bzw. selbst geplant, die ich hier vorstellen möchte. Auf fast allen Wanderungen spielt auch der Moselsteig eine Rolle und ist mit eingebunden.

Gewohnt haben wir in der Nähe der Burg Eltz, in Müden an der Mosel. Von hier aus sind alle Startpunkte der Wanderungen und ebenfalls die schönsten Fotospots gut zu erreichen.

Diese Tour ist nicht nur wegen des Klettersteigs recht anspruchsvoll. Gleich zu Beginn geht es, wenn du über einen Fußweg oberhalb der Ortschaft Bremm die scharfe Kurve der Hauptstraße L106 erreicht hast, auf dem Bremmer Kreuzweg zur Bergkapelle steil hinauf und dann weiter zu einem der schönsten Aussichtspunkte auf die Mosel, dem Calmont Gipfel mit Blick auf die berühmte Bremmer Moselschleife.

Hier starten auch viele GleitschirmfliegerInnen in ihr Flugabenteuer. Wir hatten die Gelegenheit, einem jungen Mann bei seinen Vorbereitungen zu seinem Start zuzuschauen. Er erzählte, dass es ihm vor kurzem erst gelungen sei, bis nach Belgien und Frankreich zu fliegen und acht Stunden am Stück in der Luft zu bleiben, Respekt!

Über ein längeres Stück des Moselsteigs, hier der wunderbare Calmont Höhenweg, kommst du am Bergheiligtum auf dem Calmont und traumhaften Aussichtspunkten vorbei, wie dem Vier-Seen-Blick und dem Ediger-Eller-Blick. Bei letzterem angekommen hast du zwei Möglichkeiten, den Einstieg zum Calmontsteig zu erreichen. Entweder du steigst ab bis zur Galgenlay oder du nimmst (wie wir) den extrem steilen Pfad hinunter bis zur Eller Todesangst, wodurch dir der erste Teil des Klettersteigs entgeht. Ich kann die Eller Todesangst allerdings sehr empfehlen, ein exponiert liegender Felsvorsprung, auf dem eine Fahne steht. Der Aussichtspunkt liegt auf 220 Meter über NN und bietet einen fantastischen Ausblick über die Mosel und den Calmont, der zwischen Bremm und Ediger-Eller liegt.

Hinweis: Dieser Aussichtspunkt ist nichts für Menschen mit Höhenangst.

Achtung: Die Fahne ist sehr groß und dreht sich im Wind, also lass dich nicht von ihr hinunterfegen! :o)

Ein weiterer steiler Pfad führt hinunter zum Calmont Klettersteig, der es in sich hat!
In einem steten bergauf und -ab führt dieser mit 6 Leitern, rund 100 Metern Sicherungsseilen, vielen Trittbügeln und Trittstiften gesicherte Klettersteig mitten durch den steilsten Weinberg Europas hoch über der Moselschleife bei Bremm. Die Aussichten sind auch hier immer wieder spektakulär. Am Ende des Steigs kommst du direkt wieder zum Parkplatz an der St.-Laurentius Kirche.

Diese Wanderung ist perfekt und hat alles, was man für eine gelungene Wanderung braucht: Schatten spendende Wälder, zwischendurch herliche schmale Pfade, einen Aussichtsturm mit spektakulärer Aussicht, die dem der Moselschleife in nichts nachsteht, immer wieder herrliche Mosel- und Burgenblicke und eine Möglichkeit zur zünftigen Einkehr in einer Winzerhütte mit Moselblick.

Vom Wanderparkplatz südlich von Alf wanderst du bis zum Aussichtspunkt der Schutzhütte am Leofelsen mit einem fantastischen Ausblick.

Mein Tipp: Auf jeden Fall noch einen Stichweg weitergehen, und zwar bis zum Aussichtspunkt auf die Burg Arras! Den tollen Single-Trail mit vielen knochigen alten Eichen würdest du sonst verpassen.

Nach der Rückkehr zum Leofelsen wanderst du weiter auf dem Moselsteig durch den Wald, bist du die Moselsteighütte am Reiler Hals erreichst. Hier kannst du eine schöne Pause einlegen und auf der Bank sitzend die Aussicht geniessen.

Nun wanderst du auf dem unteren Wanderweg zurück bis zur von Siggi bewirtschafteten Driesch Hütte, in die du unbedingt einkehren solltest. Hier muss man einfach ein Glas Moselwein trinken und die Hüttenplatte für zwei Personen (12€ - Stand 2022) ist absolut zu empfehlen! Liebe Grüße an Siggi!

Nach der kulinarischen Stärkung wanderst du weiter am Ehrenfriedhof Pründerich vorbei, der ebenfalls einen Blick wert ist, und zum Prinzenkopfturm (27,3 m hoch - 113 Stufen + 18-24 Betonstufen).

Nach dem du von oben die tolle Aussicht genossen hast, wanderst du weiter bis zur Marienburg Pünderich, ein ehemaliges Augustinerinnenkloster, das heute als Jugendbildungsstätte dient. Von hier aus geht's zügig zurück zum Parkplatz.

Auf urwüchsigen Pfaden geht es vom Moselort Hatzenport aus am Steilhang der Mosel entlang direkt durch die Weinberge. An einigen Stellen findest du gemauerte Weinberghäuschen (Wingatshäisje) am Wegesrand vor.Hierbei handelt es sich um wettersichere Unterstände, um windgeschützt seine Mahlzeiten einnehmen und Arbeitsmaterial unterstellen zu können.

Auf einigen versicherten Klettersteigpassagen, die für ein wenig Nervenkitzel sorgen, erreichst du den Aussichtspunkt Rabenlay. Oberhalb des Ortes Hatzenport wanderst du zwischen Wald und Feldern oberhalb des Weinberges zurück bis zur Kreuzlay, bevor der Weg dich hinunter ins stille und verwunschene Schrumpftal bringt. Nun wandert man eigentlicht wieder hinauf in den Wald, um in einer großen Schlaufe wieder nach Hatzenport zurückzukehren.

Wir sind hier aber "nur" Zweidrittel des Traumpfades gewandert und vom Schrumpftal aus in den Ort hinunter gelaufen.

Eigentlich ist der Traumpfad knapp 12 km lang und hat etwa 540 hm. Wegen der Sommerhitze haben wir die Runde abgekürzt.

Nicht weit von der Mosel entfernt befindet sich im Hunsrück eine spektakuläre Brücke: die berühmte Geierlay Hängebrücke.

Auf ihr überquert man auf 360 Metern Länge das 100 Meter tiefer unten liegende Mörsdorfer Bachtal zwischen Mörsdorf und Sosberg. Wenn sich neben einem selbst noch viele andere Menschen gleichzeitig auf der Brücke befinden (und das ist meistens der Fall), gleicht das Überqueren einem Eiertanz, das Gewackel ist schon ordentlich! Und eng werden kann es auch, wenn einem diverse FahrradfahrerInnen samt Vehikel begegnen. Aber wenn du keine Angst hast, ist es eine Riesengaudi, die Brücke zu überqueren - ein kleines Abenteuer eben!

Weil wir die Brücke aus allen Perspektiven erleben wollten, entschieden wir uns für die Rundwanderung Geierlay Schleife, während der du die Brücke einmal überquerst. Zu Anfang wanderst du durch das Dorf und durch die Felder, dann ein Stück durch einen urigen Wald und hinunter bis zur Brücke. Jetzt wird es spannend, denn du überquerst nun die Brücke.

Auf der anderen Seite hoffentlich sicher ;o) angekommen, wanderst du nun hinab in einer großen Schleife hinab ins Tal, näherst dich der Geierlay dann wieder und stehst irgendwann direkt unter ihr, spektakuläre sind Blicke garantiert. An einem kleinen Stück ist der Weg mit Stahseil versichert, weil der Weg schmal und steil ist. Das stellt aber kein Problem dar, wenn man nicht gerade mit dem Kinderwagen unterwegs ist. Lässt du die Brücke über dir nun hinter dir, gelangst du zum Mörsdorferbach, der durch das Tal fließt und kannst auf den Liegestühlen am Ufer eine bequeme Pause einlegen. An einer Höhle vorbei führt dich der Weg anschließend wieder hinauf nach Mörsdorf.

Es gibt aber auch noch weitere Wandermöglichkeiten, wie z.B. die 4-Bäche-Runde.

Weitere Informationen zur Brücke und weiteren Wanderungen findest du hier!