Infos und Tipps zum Fotografieren von Polarlichtern
Hurtigruten - eine "kreuzfahrt" in norwegen im Winter mit einer gehörigen Portion Polarlicht
Aktualisiert 06/2025

Nordlicht über Svolvaer auf den Lofoten f5.6 - 13 sek - ISO 400
Fotoausrüstung und Fototipps
Als die Reise im November 2014 anstand, machte ich mir große Sorgen, ob ich mit meinem Fotoequipment gut genug gerüstet wäre. Die Sorge war zum Glück unbegründet. Klar, es geht technisch immer NOCH besser, aber ich bin sehr glücklich mit meinen Fotos! Zu dieser Zeit, im November 2014 besaß ich noch keine Vollformatkamera, sondern die Canon EOS 700d*.
Heute fotografiere ich mit einer Canon EOS 6D, die noch rauschärmere Fotos von besserer Qualität macht! Im Februar 2025 habe ich die gleiche Reise auf demselben Hurtigrutenschiff
MS Midnatsol zusammen mit meinem Vater noch einmal gemacht. Es war genauso fantastisch wie vor zehn Jahren!
Der Kameramöglichkeiten gibt es viele, ich kann hier nur meine eigenen Erfahrungen weitergeben und die technischen Hilfsmittel aufzählen, die ich persönlich nutze und gut finde. Da ich nicht unbedingt ein Technikfreak bin und sonst eher intuitiv fotografiere, musste ich mich vor dieser Reise zunächt mal in das Thema Nordlichtfotografie einlesen. Zudem hat es Sinn gemacht, zu Hause im dunklen Garten zu "üben" und verschiedene Einstellungen auszuprobieren, das hat mir später Sicherheit gegeben.
Was deine Kamera für die Nordlichtfotografie haben und können sollte:
- einen großen Bildsensor im APS-C oder Vollformat
- fotografieren im RAW Format
- rauscharm bei hohem ISO Wert (800 bis 1600 hat mir meistens ausgereicht). Er hängt von der Helligkeit ab, also wie stark das Nordlicht ist und ob Vollmond ist oder nicht, wie hell die Umgebung ist. Je weniger ISO man braucht umso besser die Bildqualität und umso geringer das Bildrauschen.
- Einstellung von Manuellem Modus: die kleinste Blendenzahl einstellen.
Belichtungszeit: höchsten 4 Sekunden, damit man die Beamer (die senkrechten Strahlen, die sich waagerecht bewegen) mit aufgenommen bekommt!
nicht über 20 Sekunden (allerhöchstens 30 Sek.) einstellen, weil sonst die Sterne durch die Erdrotation ihre runde Form verlieren.
Diese Art von Fotografie ist mit den meisten Spiegelreflex-Kameras und spiegellosen Systemkameras mit Wechselobjektiven möglich.
Tipp: Die Kameras in vielen Smartphones sind mittlerweile sehr gut entwickelt. Man kann das Handy gut dazu nutzen, im Nachtmodus ein Bild aufzunehmen und zu schauen, ob gerade Polarlicht am Himmel ist. Die Handykamera erkennt die Farben eher als das menschliche Auge!
Was du außer der Kamera brauchst:
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Weitwinkelobjektiv, ich habe das Canon EF 17-40mm/1:4,0 L USM* dabei gehabt.
Mittlerweile ist das Canon EF 14mm f/2.8 L USM mein Lieblingsweitwinkelobjektiv geworden. Noch besser wäre natürlich eine Blende von f/1.4, da gibt es auch einige gute Objektive auf dem Markt. (Alle Objektive geeignet für Canon EOS 700d und 6D.)
- Speicherkarte SanDisk Extreme 32 GB* oder SanDisk Extreme 16 GB* sie sind ideal, um Bilder im RAW Modus schnell zu speichern und sind groß genug für viele Fotos. Man kann natürlich auch SD Karten mit 64 GB und mehr nutzen, ich habe aber lieber mehrere kleinere Speicherkarten. Denn falls eine mal auf Reisen kaputt geht, sind nicht alle Fotos verloren, sondern nur ein Teil. Aber ich muss sagen, bis heute hatte ich noch keinen einzigen SD Karten-Verlust von SanDisk!
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Kabelfernauslöser
Canon RS 60E3* (Canon EOS 700D) alternativ kann man die Kamera auch auf Zeitauslösung stellen, um möglichst verwacklungsfrei auslösen zu können. Allerdings finde ich es mit dem Kabelauslöser sicherer, weil es der Verwacklungsgefahr vorbeugt.
Rollei Kabelfernauslöser mit LCD Display* (Canon EOS 700d und 6D) ermöglicht die Programmierung von Startzeit, Belichtungsdauer und Intervallen, nutze ich sehr gerne für Time Lapse.
- Stativ Feisol Tournament Carbon CT-3442 Rapid* mit Mittelsäule CT-3442CCKIT* Ich habe beides zusammen günstig gebraucht gekauft, weil es so superleicht ist. Es ist auf meinen Reisen immer dabei! Mit Hilfe eines beiliegenden Karabinerkakens kann man einen schweren Rucksack unter die Mittelsäule hängen und das Stativ so noch weiter stabilisieren. Soweit ich weiß, ist es ein Österreichisches Produkt.
- Kugelkopf mit Schnellwechselplatte FLM CB-38 E Kugelkopf und Nocoflex Miniconnect Basisset* Der Kugelkopf quietscht leider beim Einstellen, was mich mittlerweile doch sehr nervt, daher werde ich mich wohl nach einem anderen umsehen.
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Taschenlampe Walther Pro PL70 935 Lumen* diese Taschenlampe ist leider etwas schwerer
als ich wollte, aber sie hat auch in weiterer Entfernung ein tolles Licht. Du brauchst sie, um nicht ganz im Dunkeln zu stehen und die Kameraknöpfe sehen zu können. Sie ist außerdem
hervorragend dafür geeignet, Gegenstände oder sonstiges für eine Langzeitbelichtung anzustrahlen.
- Stirnlampe Alternativ benutze ich gerne eine Blukar Stirnlampe*, die allerdings nicht dazu taugt, die Umgebung ab- bzw. anzuleuchten. Sie hat zusätzlich ein Rotlicht, das ist für die Augen von Vorteil, damit sie nicht so lange brauchen, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.
- Warme Kleidung hört sich banal an, ist aber total wichtig, weil man manchmal Stunden stehenderweise draußen verbringt. Mein Tipp, ohne den ich oben auf Deck 9 sicherlich nicht durchgehalten oder einige Zehen verloren hätte: ;) HeatPaxx Fußwärmer* Die Dinger sind der Knaller! Die selbstklebenden Fußwärmer sind paarweise verpackt und sobald man sie aus der Folie auspackt, erwärmt sich die (unbedenkliche und natürliche) Aktivkohle in ihnen für mehrere Stunden. Sie werden einfach in die Schuhe vorne reingeklebt und passen sich dem Vorderfuß an, genial! Wenn du weißt, du bist auf Schnee und vor allem Eis unterwegs, ist es ebenfalls sinnvoll, Spikes für die Schuhe mit einzupacken.
Und hier noch einige Tipps zu den Einstellungen:
- In RAW fotografieren und nicht im Jpeg! Do sind alle benötigten Rohdaten vorhanden und das Bild ist einfacher zu entwickeln und zu verbessern als im Jpeg Format.
- Weißabgleich Den Weißabgleich stelle ich immer im Dunkeln auf "Tageslicht" ein. Da ich im RAW Format fotografiere, kann er allerdings auch nachträglich bei der Bildbearbeitung problemlos so korrigiert werden, wie es einem am besten gefällt.
-
Scharfstellen - So mache ich es... Mein persönlich größtes Problem, und das nicht nur, weil ich mich hier auf einem Schiff befand, das meistens in Bewegung war. Am
einfachsten ist natürlich die Benutzung des Autofokus, wenn (wie auf dem unteren Foto in Svolvaer) angestrahlte Motive wie Häuser oder ähnliches vorhanden sind. Auch das Fokussieren auf den
Mond kann eine wirksame Hilfe sein.
In der Regel befinde ich mich jedoch inmitten einer Landschaft ohne Licht und auch der Mond steht oft nicht am Himmel. Dann hilft es mir, wenn ich noch bei Tageslicht mit Hilfe des Autofokus auf ein weit entferntes Motiv scharfstelle und das Objektiv mit ein wenig Klebeband fixiere, damit es sich nicht wieder verstellt. Allerdings ist dann die Kamera für einige Zeit "blockiert"...
Eine weitere Möglichkeit ist das Einstellen des Objektivs per manuellem Fokussierens, indem ich das Objektiv auf unendlich (die waagerechte 8) stelle, allerdings geht das nicht bei allen Objektiven.
Bildbearbeitungsprogramm Lightroom CC
Lightroom bietet eine einfache Bedienoberfläche für den gesamten Arbeitsablauf nach dem Fotografieren. Ich nenne es jedoch lieber Bildentwicklungsprogramm, weil ich es mit der früheren Bildentwicklung der Analogfotografie vergleiche. Lightroom ist ein Verwaltungs-, Optimierungs- und Konvertierungprogramm für Fotos. Hier gibt es eine übersichtliche Bibliothek, in die ich die Bilder von der Speicherkarte herunterlade. Meine Fotos, im RAW Format fotografiert, kann ich mit Lightroom nach meinen Vorstellungen entwickeln.
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