Eine herrliche Abendstimmung habe ich heute erwischt!
Ein Besuch am Phoenix-See in Dortmund lohnt sich immer und vor allem heute, denn am Seeufer haben sich viele Kanadische Wildgänse niedergelassen.
Der Phoenix-See ist ein künstlich angelegter See auf dem ehemaligen Stahlwerksareal Phoenix-Ost im Dortmunder Stadtteil Hörde.
Während meiner ersten Runde landen immer wieder kleinere Gruppen von Wildgänsen auf dem Wasser und versammeln sich dann am Ufer.
Es ist wunderbar, zu beobachten, wie sie beim Anflug durch den Wind ins "Trudeln" geraten und teilweise zusammenzustoßen drohen oder auch, dass Wildgänse in der Lage sind, auf dem Rücken liegend und die Füße in den Himmel gestreckt, zu fliegen!
Bei meiner zweiten Runde beginnt es zu dämmern. Viele Jogger, Skater, Radfahrer und Spaziergänger sind unterwegs und genießen die Aussicht über den fast spiegelglatten See mit einem herrlichen Panorama in Richtung des Westfalenturms. Ansonsten ist der See umgeben von neuen Häusern, die alle gleich aussehen und für Otto Normalverbraucher vermutlich unbezahlbar sind.
Wolken von Staren wabern über den See, die Stare sammeln sich auf einer kleinen Insel, ebenso wie die Wildgänse. Auf der Insel herrscht ein Getöse ohnegleichen, sogar dann noch, als es endgültig dunkel ist. Ich frage mich, ob sich das preismindernd auf die Mieten auswirkt. ;o)
Das erste Roheisen wurde in Hörde, nur wenige Meter von dieser Stelle entfernt, in Puddelöfen zu Rohstahl veredelt. Kräftige Puddler rührten mit einer Eisenstange von Hand das flüssige Roheisen, um unerwünschte Schadstoffe abzusondern. Ab 1846 erfolgte in Hörde die Veredelung in Bessemer-Konvertern, die wegen ihrer Form Birnen genannt wurden. Bei diesem Verfahren wurde Luft durch die Bodensteine der Birne geblasen. Braunroter Rauch verfärbte dabei den Himmel über Hörde.
Die Phosphorhaltige Schlacke wurde zu Thomasmehl (benannt nach dem Engländer Sidney Gilchrist Thomas, dem es gelang, durch den Zusatz von Kalk, den unerwünschten Phosphor abzuscheiden) zermahlen und als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt.
Diese Thomasbirne am Phoenix See ist die letzte, die 1954 in der Hörder Kesselschmiede gebaut wurde. Sie war bis zur Schließung des Thomasstahlwerks im Jahre 1964 im Einsatz. Dem Verein zur Förderung der Heimatpflege e.V. Hörde wurde die Thomasbirne von der ThyssenKrupp Stahl AG kostenlos überlassen.
Die Birne wiegt 68 Tonnen und sie ist etwa 7 Meter hoch. Sie wurde am 25. Mai 2002 der Öffentlichkeit als Industriedenkmal übergeben.
Im Osten erhebt sich ein kleiner Berg, von dem aus man eine tolle Aussicht über See und Dortmund hat und auf dem auch Hasen leben, die sich schon mal in Positur setzen, um sich ablichten zu lassen...wenn denn die Kamera richtig eingestellt wäre ;o)
Und dann kommt die blaue Stunde... immer noch sind reichlich Menschen unterwegs. Ich erklimme den Aussichtshügel und genieße die Aussicht.
Kommentar schreiben
Antje Blume (Mittwoch, 14 Oktober 2015 10:18)
Einfach traumhaft, liebe Britta - besonders die Fotos mit der Abendstimmung
sind unglaublich schön!!!
Danke und ganz liebe Grüße,
Antje
Hannah (Mittwoch, 14 Oktober 2015 19:22)
Das verwischte Hasenbild ist ja toll!
Der Phönixsee kommt übrigens auch häufiger mal im Fernsehn vor. U.a. als Tatort in einem Dortmund-Tatort ;)
Sehr schön auch die ganzen Kanadagänse!
Lissa (Dienstag, 20 Oktober 2015 19:14)
Liebe Britta
wunderschoen.Ich kenne den See nicht und wusste auch nicht das es so erwas in Dortmund gibt.
Die Bilder am Abend sind besonders toll.
Danke!