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4 Tage Amrum im Mai - Teil 1

Entgegen der Meinung von so manchen Menschen, Amrum sei doch so klein und habe nur einen Ort und sei somit doch total langweilig (Was wollt ihr denn da 4 Tage lang machen?) muss ich sagen: Amrum ist einfach eine tolle Insel! Sie ist 10 km lang und besitzt 5 Orte, die da wären: Wittdün, Steenodde, Süddorf, Nebel und Norddorf. Es gibt einen riesigen Dühnengürtel, der das Wattenmeer vom übrigen Land der Insel trennt. Die Dühnen sind komplett durchzogen von Holzstegen, auf denen man sie hervorragend durchwandern kann. Die ganze Insel ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet in dem es vor Vögeln und Tieren nur so wimmelt. Und wer Wald- und Heideflächen mag, wird auch sie auf Amrum finden.

1.Tag

Von Dagebüll aus brachte uns die Fähre samt Auto in 2 Stunden nach Wittdün auf Amrum. Auf dem Schiff konnten wir Küstenseeschwalben beobachten, großartige Flugkünstler auf der Jagd nach vom Schiff aufgetriebenen Fischen. Ein kurzer Zwischenstopp auf Föhr und die Fahrt vorbei an den wunderschönen Halligen waren weitere Highlights.

Der Service auf der Fähre ließ leider zu wünschen übrig. Der Kellner war nur genervt, unfreundlich und lahm. Als wir zahlen wollten, meinte er, das ginge jetzt nicht, erst, wenn alle fertig mit Essen wären! Das Schiff war voll und wir hätten bestimmt eine Stunde da sitzen und warten müssen. Wir verließen den Tisch, da wir dazu nicht bereit waren und lieber an die frische Seeluft wollten und bezahlten erst kurz, bevor wir das Schiff verließen. Zumindest entschuldigte er sich dann "durch die Blume"...Ganz anders war die Rückfahrt, aber dazu später.

Gegen 17 Uhr verließen wir im Auto die Fähre und fuhren in 10 Minuten nach Norddorf, wo wir in der Pension Sturm Möwe ein Doppelzimmer mit Frühstück gebucht hatten. Ich hatte mir die Unterlagen am Vortag ausgedruckt und erst da viel mir auf, dass das Doppelbett mit 1,50x1,80m ausgewiesen war...oje, das würde eng werden. Egal, Augen zu und durch! Wir kamen an und die Hausherrin führte uns durch den großen Garten zum Gartenhäuschen. Dort wäre unser Quartier...nee, das dann doch nicht ;o) Sie führte uns zu einem weiteren Haus, die Treppe herauf und öffnete die Tür zu einer perfekt eingerichteten Wohnung unter dem Dach, inklusive zwei Schlafzimmern, großartig! Viel Platz und kein Geschnarche und Geschmatze...nur Ruhe!

Wir fanden in Norddorf noch einen kleinen Tisch in einer Pizzeria, die Restaurant waren hoffnungslos überfüllt. Die Pizza war ungeheuer fettig, aber egal, der Hunger triebs rein. Der dringend nötige Verdauungsspaziergang führte uns in die Dühnenlandschaft Amrums. 1,5 km weit führte uns der Holzsteg in Richtung Meer. Das gesamte Dühnengebiet ist mit Stegen durchzogen und man kann stundenlang hindurchwandern. Und der Sonnenuntergang? Licht aus, Spot an!

 

2.Tag

Das erste Ziel war natürlich der Leuchtturm bei Wittdün. Das großartige Frühstück hatte uns so sehr gestärkt, dass wir uns den 192 Stufen gewachsen fühlten. Der fast 42m hohe Leuchtturm ist das Wahrzeichen der Insel und einer der höchsten an der deutschen Nordseeküste. Er wurde 1875 in Betrieb genommen und vom Rundbalkon hat man einen herrlichen Blick über die gesamte Insel.

Morgens hatte ich mich spontan für eine Schlauchboottour zu einer Sandbank angemeldet, auf der gerne Keggelrobben liegen und sich sonnen.  Es herrschte ein hoher Seegang und und das motorisierte Schlauchboot donnerte krachend über die Wellenkämme...ein Riesenspaß für die Mitfahrenden! Die Sandbank lag zwischen Amrum und Sylt und tatsächlich tummelten sich dort viele Kegelrobben, aber auch Silbermöwen, Kormorane und Küstenseeschwalben. Zu finden gab es neben Muscheln und dem Nest einer Silbermöwe mit drei Eiern auch leere Wellhornschneckenhäuser in rauhen Mengen, die man an Amrums Stränden vergeblich sucht.  Aber mein Highlight waren eindeutig die Robben, die nach und nach ins Wasser abtauchten. Bis auf eine, die mich die ganze Zeit neugierig beobachtete und mich die Sandbank entlang im Meer schwimmend begleitete.

Zurück am Strand von Amrum konnten wir eine Küstenseeschwalbe bei der Jagd nach kleinen Fischen beobachten. Sie stürzte sich im Sturzflug ins Wasser und tauchten dann wieder auf, um auf den nächsten Fisch zu lauern.

Interessant ist auch der Alpenstrandläufer, der den Strand entlang in einem wahnsinnigen Tempo hin und her wetzt.


Hier noch einige Strand- und Dühnenimpressionen:


Zurück in Norddorf erholten wir uns in einem Gartencafe in der Nähe unseres "Doppelzimmers" bei Kaffee und selbstgemachtem Rhabarberkuchen mit Sahne...lecka!

Frisch gestärkt und ausgeruht fuhren wir in das kleine Dorf Nebel und bummelten durch die Gassen und Straßen und warfen einen Blick in die 800 Jahre alte St.-Clemens Kirche. Sie ist umgeben von einem Friedhof, auf dem ebenso lange schon bestattet wird. Hier befinden sich auch viele historische "sprechende" Grabsteine, die seit hunderten von Jahren aufbewahrt werden und spannende Lebensgeschichten erzählen.

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Kommentare: 5
  • #1

    Annette (Donnerstag, 04 Juni 2015 22:33)

    Hi Britta,

    waren doch tolle Tage...Das vorletzte Schwarzweißbild bitte in riesig für mein Arbeitszimmer, wie besprochen :-) Und die Bilder sind doch wie immer von dir: große Klasse! Bin schon auf die Fortsezung gespannt...

  • #2

    Röttger (Freitag, 05 Juni 2015 07:35)

    Warum habt Ihr den Fasan nicht gegessen? :-)

  • #3

    delheid Philipps (Freitag, 05 Juni 2015 09:01)

    Danke! Ja, auch mir gefällt Amrum sehr gut. - Mich hat in dieser Woche sehr begeistert die üppige Ginsterblüte beim "Goldenen Strauch" (Remblinghausen). Herzl. Gruß Adelheid Philipps

  • #4

    Antje Blume (Freitag, 05 Juni 2015)

    Wieder einmal wunderbare Fotos, liebe Britta, DANKE!!!
    Toll mit den kurzen Videos zwischendurch - besonders die knuffige Robbe hat es mir angetan :-).
    Und das Schwarz-Weiß-Bild mit dem Steg.
    Ich bekomme Fernweh...
    Ganz liebe Grüße, Antje

  • #5

    Britta (Freitag, 05 Juni 2015 22:53)

    @ Christian: Tja, man darf ja die Stege nicht verlassen und das wissen die Viecher genau ;o)
    Ich schau sie mir lieber nur an!
    @ Frau Philipps: Das ist witzig, wir sind auch gestern dort gewandert! Wir hatten vergessen, dass die Gegend in der Zeitung stand und es war ganz schön was los. Aber sehr lohnenswert, traumhaft dieses intensive Gelb des Ginsters! Schauen Sie mal hier: http://brittalieder.blogspot.de/
    @ Antje: Dein nächster Urlaub kommt bestimmt ;o) Danke Dir und lieben Gruß!